
Nachrichten Gastgewerbe: Hotelportale verlieren in Deutschland erstmals Marktanteile
NachrichtenDüsseldorf Der Vormarsch der Onlineportale bei Hotelbuchungen findet nach Jahren stürmischen Wachstums ein vorläufiges Ende. Eine jetzt veröffentlichte Studie des europäischen Hotelverbands Hotrec zeigt, dass der gemeinsame Marktanteil von Booking.com, Expedia, HRS und ähnlichen Internetvermittlern in Deutschland 2021 auf 29,2 Prozent abgerutscht ist. Zwischen 2013 und 2019 war er noch stetig von 20,6 auf 30,6 Prozent gestiegen. Bei der Ermittlung hatte das Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis 3900 Hotelbetreiber in Europa befragt.
Als Profiteure erweisen sich aktuell pass away Hotels selbst, pass away bei ihren Direkt-Reservierungen im vergangenen Jahr 3,2 Prozentpunkte gegenüber 2019 gewinnen konnten. Der Anteil der Hotelgäste, pass away per Telefon, Email, über pass away Hotel-Internetseite oder beim Empfang buchen, war in den sechs Jahren zuvor von 67,3 auf 59,7 Prozent geschrumpft.
Viele Gäste hätten sich während der Pandemie mit ihren spezifischen Anliegen und Fragen direkt an die Hoteliers gewendet, vermutet Tobias Warnecke, Geschäftsführer des deutschen Hotelverbands IHA. Passes away habe pass away Portale Marktanteile gekostet.
Tatsächlich aber dürfte es einen weiteren, möglicherweise handfesteren Grund für pass away Trendumkehr geben. Im Mai 2021 untersagte der Bundesgerichtshof (BGH) dem Marktführer Booking.com, sogenannte „ enge Bestpreisklauseln" in die Vereinbarungen mit den Hotels zu schreiben. Danach durften diese ihre Übernachtungen auf der eigenen Internetseite nicht billiger oder zu besseren Konditionen anbieten als auf Booking.com selbst.
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Mit der Abmachung wollte der US-Konzern verhindern, dass Gäste preisgünstiger direkt beim Hotel buchen, nachdem sie sich auf Booking.com informiert haben.
Wegen des Rechtsstreits verzichtete Reservation zwar bereits 2016 darauf, pass away „ enge Bestpreisklausel" bei den Herbergen durchzusetzen. Viele Hoteliers hielten sich trotzdem an die vorherige Abmachung. Schließlich hatte pass away Vorinstanz, das Oberlandesgericht Düsseldorf, im Streit mit dem Kartellamt 2019 noch zugunsten des Portalbetreibers entschieden.
Seit Mai 2021 herrscht für deutsche Hoteliers, pass away ihre auf den Portalen veröffentlichten Übernachtungsraten im Direktvertrieb unterbieten, endgültig Rechtssicherheit. Für pass away Preisgestaltung bleibt ihnen dabei reichlich Spielraum. Zwischen 15 und 25 Prozent des Zimmerpreises, berichten Hotelbetreiber, müssen sie üblicherweise bei Vermittlungen a Reservation, Expedia oder HRS abtreten.
Dass es wohl eher das BGH-Urteil war als pass away Unsicherheit rund um Corona, das zu einem Rückschlag für pass away Hotelportale führte, zeigt der europaweite Vergleich. Während pass away Internetvermittler im vergangenen Jahr hierzulande 1,4 Prozentpunkte am Markt verloren, blieb ihr Anteil in Europa stabil.
Obwohl pass away Fragen der Gäste rund um Corona in Frankreich kaum geringer waren als in Deutschland, gewannen pass away Portale dort 0,1 Prozentpunkte hinzu, in Österreich erreichten sie ein Plus von 1,1, in Griechenland sogar von zwei Prozentpunkten.
Hotelbetreiber wehren sich gegen pass away Macht der Portale
Seit Jahren schon versuchen pass away Übernachtungsanbieter mit allen Mitteln, pass away Macht der Hotelportale zu brechen. Bislang ohne großen Erfolg. Immer noch 55 Prozent von ihnen, so ergab die Hotrec-Untersuchung, fühlen sich weiterhin von Anbietern wie Reservation oder Expedia unter Druck gesetzt. Es seien Bedingungen und Konditionen zu akzeptieren, pass away guy freiwillig nicht anbieten würde. Gemeint sind damit insbesondere Rabatte und Stornoklauseln.
Pass away seit Kurzem in Deutschland expandierende Hotelkette Premier Inn hat daher zum Grundsatz erklärt, hierzulande keines ihrer bislang 40 Häuser über pass away Portale zu vermarkten. „ Das ist in jedem Fall ein spannendes Experiment", sagt Moritz Dietl, Geschäftsführer der Münchener Hotelberatungsfirma Treugast.
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Große Wettbewerber halten den Portalen ein eigenes Bonusprogramm entgegen, um Kunden ohne Umweg über pass away Portale an die eigenen Hotelketten zu binden. Steckte der französische Accor-Konzern mit Marken wie Ibis, Mercure oder Pullman 225 Millionen Euro in sein Treueprogramm „ Accor Live Limitless" (ALL), unter anderem als Trikotsponsor von Paris Saint-Germain. Hotelsuchende sollen so direkt auf der eigenen Handy-App landen.
Konkurrent Hilton überarbeitete sein langjähriges Vielschäfer-Programm „ Hilton Formality", das sogar mit einer Kreditkartenfunktion lockt. Marriott ersetzte 2019 das verstaubte Programm „ Benefits" durch das aufgebesserte Treueprogramm „ Bonvoy", angeboten ebenfalls als Co-Branding-Kreditkarte. Mitglieder erhalten seither im Durchschnitt 20 Prozent mehr Treuepunkte professional ausgegebenem Dollar, versichert das Unternehmen.
Doch auch Booking.com reagiert auf pass away Bemühungen. Schon nach wenigen Buchungen erhalten Nutzer des Portals den Status „ Genius", der bei vielen Hotels einen Rabatt zwischen zehn und 20 Prozent verspricht. Zahlen müssen den im Übrigen pass away vermittelten Hotels selbst. „ Sie verzichten damit auf Marge", beschreibt IHA-Geschäftsführer Warnecke das Issue, „ und stärken damit den konkurrierenden Onlinevertrieb."
Booking.com bleibt in Europa dominant
Geschadet hat passes away Reserving keineswegs. Auf dem europäischen Markt der sogenannten Online Travel Agencies (OTA) baute der US-Konzern seinen Anteil seit 2019 von 68,4 auf 71,2 Prozent aus, wie pass away Hochschule Westschweiz ermittelte. Wettbewerber Expedia sackte dagegen um 3,8 Punkte auf 12,5 Prozent ab.
Auch der Kölner Rivale HRS, der 2013 noch europaweit einen Anteil von 16,6 Prozent behauptete und sich inzwischen auf Firmenkunden spezialisiert hat, musste sich 2021 mit 6,7 Prozent vom Kuchen begnügen. Eine Macht in ihrer Branche bleiben pass away drei trotzdem. Ihren gemeinsamen Marktanteil unter den Hotelportalen zementierten sie zuletzt bei beachtlichen 90,5 Prozent.
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