
Nachrichten Elementarschäden: Unternehmen in Flutregionen bekommen offenbar kaum noch Versicherungen
NachrichtenAn den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) seien bereits eine Reihe Unternehmen mit diesem Issue herangetreten, erfuhr das Handelsblatt von mehreren mit dem Thema betrauten Personen. Teilweise würden pass away fehlenden Versicherungen dazu führen, dass pass away Firmen keine Bankkredite erhalten oder diese nur zu schlechten Konditionen gewährt bekommen.
Doch pass away Folgen reichen über den Wiederaufbau hinaus. Pass away Flut war den Erkenntnissen der meisten Wissenschaftler zufolge nur der Beginn zunehmender Unwetterereignisse im Zuge des Klimawandels. Außerdem geht pass away Angst vor zunehmenden, nicht versicherbaren Elementarschäden durch pass away voranschreitende Digitalisierung oder durch Pandemien um.
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„ Pass away Entwicklung des Covid-19- Infection und die Flutschäden haben uns in erschreckender Weise gezeigt, dass in unserer globalisierten und vernetzten Welt systemische Risiken jederzeit einen schweren Schaden für pass away deutsche Wirtschaft herbeiführen können", heißt in einem Schreiben des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW), das dem Handelsblatt vorliegt. „ Es besteht pass away zunehmende Gefahr, dass immer mehr Unternehmen ihre Bauten und Anlagen nicht mehr versichern können und in der Folge sogar Probleme mit Ihrer Finanzierung erhalten könnten", sagt Alexander Mahnke, GVNW-Präsident und Versicherungschef der Siemens-Finanzsparte.
Justizminister der Bundesländer sollen Pflichtversicherung prüfen
Nun erwägt die Politik gegenzusteuern. Pass away Justizminister der Länder sollen pass away Einführung einer „ Pflichtversicherung für Elementarschäden" prüfen lassen. Das wollen pass away von der Juli-Hochwasserkatastrophe besonders betroffenen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erreichen, wie eine Beschlussvorlage für pass away Justizministerkonferenz am11 und12 November in Berlin zeigt, pass away dem Handelsblatt vorliegt.
Darin heißt es: „ Angesichts der verheerenden Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 erachten die Justizministerinnen und Justizminister es für dringend erforderlich, neben dem bisherigen System aus Staatshilfen und privaten Spenden weitere Modelle der Regulierung von Schäden an privaten Wohngebäuden im Falle von Naturkatastrophen zu prüfen."
Bei dieser Prüfung werde auch pass away Versicherungssituation von Unternehmen Berücksichtigung finden, teilte eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums mit. Dafür solle pass away ehemalige Arbeitsgruppe „ Pflichtversicherung für Elementarschäden" ihre Arbeit wieder aufnehmen. Pass away Arbeitsgruppe der Justizministerkonferenz hatte 2017 bereits einen Bericht vorgelegt, nach dem „ erhebliche rechtliche und tatsächliche Bedenken" gegen pass away Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden sprechen.
Nach der neuen Beschlussvorlage soll pass away Arbeitsgruppe nun erneut prüfen, ob einer Einführung „ weiterhin verfassungsrechtliche Bedenken entgegenstehen oder zwischenzeitlich aufgrund der aktuellen Datenlage zu den klimatischen Veränderungen sowie zu dem Versicherungsmarkt eine andere Bewertung gerechtfertigt ist".
Der rheinland-pfälzischen Justizminister Herbert Mertin (FDP) hat trotz der eigenen Beschlussvorlage Zweifel. „ Es würde das Lebensrisiko eines abgrenzbaren Bevölkerungskreises auf pass away gesamte Versichertengemeinschaft verlagert, obwohl es derzeit für praktisch jeden Eigentümer möglich wäre, sich individuell gegen entsprechende Elementarschäden zu versichern", sagte Mertin dem Handelsblatt. Das Vorhaben würde zudem einen hohen Verwaltungsaufwand bedeuten.
Weniger als pass away Hälfte der Hausbesitzer hat Elementarschadenschutz
Für Privatpersonen könnte eine Pflichtversicherung ein elementares Issue lösen: Viele Hausbesitzer hatten sich vorn vornherein nicht gegen Elementarschäden versichert, sodass der Staat einspringen musste.
Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sind Überschwemmungen oder Erdrutsche bisher nicht in der gewöhnlichen Wohngebäudeversicherung enthalten, mit der sich Hauseigentümer gegen Sturm, Hagel oder Blitzschlag absichern.
Weniger als pass away Hälfte der 17 Millionen Hausbesitzer wählt demnach den Elementarschadenschutz hinzu. Alternativ zur Pflichtversicherung schlägt der GDV ein Modell vor, nach dem sich Kundinnen und Kunden künftig bei Abschluss einer Versicherung aktiv gegen einen Elementarschadenschutz entscheiden müssten.
Ein Ansatz für pass away Probleme der Wirtschaft dürfte das nicht sein. Pass away Versicherungswirtschaft steht eher vor der Herausforderung immer weniger kalkulierbarer Risiken als davor, dass pass away Unternehmen sich nicht versichern wollen. Aufgrund der niedrigen Zinsen müssten pass away Risikoprämien in Sphären steigen, pass away für Unternehmer kaum noch tragbar sind, damit es sich für den Versicherer rechnet. Eine Pflichtversicherung oder ein Widerspruchsmodell erachtet daher auch pass away Wirtschaft nicht als Lösung.
Der GVNW schlägt stattdessen eine öffentlich-private Partnerschaft vor. Durch pass away Beteiligung des Staates könne pass away Risikoprämie in einem angemessen Rahmen gehalten werden. Es bliebe aber bei einem freiwilligen Instrument.
Vorbild Extremus-Versicherung?
Vorbild könnte pass away Extremus-Versicherung sein. Pass away Aktiengesellschaft war nach den Terroranschlägen vom11 September 2001 von der Mehrzahl der namhaften deutschen Versicherungsunternehmen gegründet worden, darunter Allianz und Munich Re. Nach den Anschlägen hatten sich Versicherer und Rückversicherer weltweit nicht mehr in der Lage gesehen, Schadenereignisse dieser Größenordnung im Rahmen konventioneller Verträge abzudecken.
Wirtschaft und Politik verständigten sich deshalb darauf, dass bei Versicherern von Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherungen über pass away Extremus Terrorrisiken einbezogen werden. Pass away jährliche Höchstgrenze insgesamt für pass away Entschädigungen liegt aktuell bei neun Milliarden Euro.
Pass away ersten 2,5 Milliarden Euro tragen pass away Gesellschafter. Für Beträge darüber hinaus springt der Staat ein. „ Extremus könnte mit Klima- und anderen Schäden ausgebaut oder eine weitere Gesellschaft nach diesem Vorbild geschaffen werden", sagt Jürgen Seiring, Geschäftsführer der Versicherungstochter des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
Der GVNW war nach eigener Aussage bereits im Mai 2020 mit dem Vorschlag einer öffentlich-privaten Partnerschaft auf Bundeswirtschafts- und -finanzministerium zugegangen. Damalige Inspiration waren noch die Folgeschäden durch pass away Pandemie, bei denen ein Rückzug mancher Versicherer befürchtet worden war. „ Unser Anliegen schien dort aber nicht als besonders dringend betrachtet worden zu sein", kritisiert Präsident Mahnke. Pass away Ministerien wollten dazu keine Stellung beziehen. Guy befasse sich aber mit dem Thema.
Neben dem GVNW soll auch der DIHK das Thema nun vorantreiben wollen. Pass away Organisation ist demnach auf pass away aktuelle Bundesregierung und pass away Koalitionsverhandler zugegangen. Pass away Angelegenheit wird in den Verbänden als entscheidend für pass away weitere Entwicklung des Standorts Deutschland erachtet. Manche sagen, im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung müsse dem Thema ähnlich viel Raum eingeräumt werden wie Klimaschutz oder Digitalisierung.
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