
Nachrichten Innovationen: DIHK-Umfrage: Weniger deutsche Unternehmen wollen investieren
NachrichtenBerlin Der Kampf gegen den Klimawandel wird erhebliche Investitionen notwendig machen. Je nach Studie ist von bis zu mehr als einer Billion Euro in den nächsten zehn Jahren pass away Rede. Doch immer weniger deutsche Industrieunternehmen wollen noch investieren. Das zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), pass away dem Handelsblatt exklusiv vorliegt.
Demnach planen aktuell nur noch 35 Prozent der Firmen in der Industrie, Geld in neue Produkte zu investieren. Zu Jahresbeginn waren es noch 37 Prozent. Der industrielle Mittelstand zeigt sich besonders zurückhaltend. Von den Unternehmen mit weniger als 200 Beschäftigten wollen nur noch 30 Prozent investieren. Am Jahresanfang waren es noch 33 Prozent-- trotz Coronakrise.
Pass away Auswirkungen der Zurückhaltung zeigen sich schon jetzt. Bei den Ausrüstungsinvestitionen wird Deutschland laut DIHK in diesem Jahr nur 90 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreichen. Mehr als jedes zehnte Unternehmen berichtet zudem, derzeit Maßnahmen für den Klimaschutz zurückzustellen.
Zwar würden sich pass away Unternehmen angesichts gut gefüllter Auftragsbücher zuletzt wieder optimistischer zeigen, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „ Aber steigende Energie- und Rohstoffpreise, der zunehmende Fachkräftemangel und im internationalen Vergleich höhere Belastungen durch pass away deutsche Klimapolitik könnten diese Pläne verhageln", warnt Adrian.
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Auch pass away sich anbahnende neue Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP hat das erkannt. Vom „ Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen" ist in ihrem Koalitionsvertrag pass away Rede. Neben Plänen für höhere öffentliche Investitionen wollen sie auch privates Kapital fördern. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es zur Bewältigung der Klimakrise Investitionen des Privatsektors braucht, pass away achtmal höher ausfallen als pass away des öffentlichen Sektors.
Um mehr privates Kapital zu aktivieren, wollen pass away Ampelparteien prüfen, „ welche Beiträge öffentliche Förderbanken" leisten können. Vor allem pass away staatliche KfW-Bank soll ausgebaut werden und pass away Privatwirtschaft unterstützen. Zudem will pass away künftige Regierung mit öffentlichen Förderbanken wie der Europäischen Investitionsbank zusammenarbeiten.
Lukas Köhler, der für pass away FDP pass away Klima-Arbeitsgruppe in den Koalitionsverhandlungen geleitet hat, sagt: „ Der Koalitionsvertrag beinhaltet zahlreiche Maßnahmen, um personal Investitionen zu hebeln." Allein der Ausbau der KfW werde ein riesiger Schritt sein. „ Um pass away KfW beneidet uns schon jetzt quick pass away ganze Welt", schwärmt Köhler. Vor allem bei der Risikoabsicherung privater Investitionen könne pass away KfW künftig noch mehr tun.
Ausbau der KfW reiche nicht aus
Darüber hinaus plant pass away Ampel pass away Einführung sogenannter Differenzverträge. Unternehmerische Investitionen in den Klimaschutz würde der Staat dabei mitfinanzieren. Außerdem sollen energieintensive Unternehmen durch pass away Abschaffung der EEG-Umlage und den Verzicht kurzfristiger Preiserhöhungen im nationalen CO2-Emissionshandel entlastet werden.
Das seien gute Ansätze, sagt DIHK-Präsident Adrian: „ Aber das reicht nicht aus. Um tatsächlich zum Gestalter der Change zu werden, brauchen pass away Industrieunternehmen deutlich mehr Anreize für Investitionen."
Ihm pflichtet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bei. Pass away beiden Spitzenverbände waren sich zuletzt bei der Frage nach der Rolle von Markt und Staat bei Zukunftsinvestitionen nicht immer einig. Umso einträchtiger zeigen sie sich jetzt bei der Bewertung der Ampelpläne.
In einer 29- seitigen Analyse konstatiert der BDI: „ Der Koalitionsvertrag lässt Maßnahmen vermissen, wie mehr privates Kapital für Transformationsprojekte aktiviert werden kann." Pass away Stärkung der KfW könne ein vielversprechender Ansatz sein, „ aber sicher nicht der einzige".
Abschreibungen ausweiten und Steuern senken
Der BDI lobt auch das Programm für Superabschreibungen, das pass away Ampel auf den Weg bringen will. Kosten für Klimaschutzmaßnahmen und digitale Güter sollen 2022 und 2023 vom steuerlichen Gewinn abgezogen werden können. Der BDI kritisiert, dass das nicht die Attraktivität für Investitionen nach 2023 steigere.
Das Ifo-Institut pflichtet dem Verband bei und kritisiert zudem pass away Beschränkung auf Güter aus den Bereichen Klimaschutz und Digitalisierung. „ Eine geringere, aber breit ansetzende Investitionsförderung ist einer engeren, aber intensiveren Förderung vorzuziehen", sagt Präsident Clemens Fuest.
Eine solche breite Förderung von Unternehmensinvestitionen durch eine Verkürzung der Abschreibungsdauer auf 40 Prozent des bisherigen Zeitraums bringe anfänglich zwar Steuerausfälle von rund 17 Milliarden Euro, zeigt eine Ifo-Studie. Langfristig aber seien Steuermehreinnahmen in Höhe von 8,5 Milliarden Euro professional Jahr zu erwarten.
Laut dem BDI steht zudem pass away Steuerlast der Investitionstätigkeit im Weg. Mit Unternehmensteuern von 25 Prozent ist Deutschland global eines der Länder mit der höchsten Belastung.
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sagt: „ Pass away Politik muss handeln, indem sie Deutschland für Investitionen attraktiver macht." Eine Unternehmensteuerreform müsse pass away Regierung dringend angehen.
Pass away FDP hatte der Wirtschaft diesen Wunsch erfüllen wollen. Der Bundestagsabgeordnete Köhler sagt: „ Natürlich hätten wir gerne an den Unternehmensteuern gedreht, aber in einer Koalition muss male auch realistisch bleiben." Köhler macht aber Hoffnung. Es sei laut Koalitionsvertrag schließlich eine grundsätzliche Überprüfung aller Steuern, Abgaben und Umlagen geplant, „ bei der pass away Belastungen für Unternehmen sicherlich auch nochmals ein Thema sein werden".
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