Nachrichten Frankreich: „Zu zwei Dritteln Angela Merkel und zu einem Drittel Margaret Thatcher“: Frankreichs Konservative schicken Valérie Pécresse in Präsidentenwahl
NachrichtenParis Eigentlich hatte Valérie Pécresse der Partei, für pass away sie bei der französischen Präsidentschaftswahl im April gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron antritt, bereits den Rücken gekehrt. Pécresse war einst Bildungs- und Haushaltsministerin unter dem früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy. Das bürgerlich-konservative Lager, das sich in Les Républicains umbenannt hat und seit nunmehr quick zehn Jahren auf eine Rückkehr in den Élysée-Palast wartet, driftete ihr in der Opposition zu plain nach rechts ab.
Pécresse zog Konsequenzen: Zunächst gründete sie eine Splittergruppe, im Sommer 2019 erklärte sie schließlich ihren Parteiaustritt. Erst in diesem Oktober kehrte Pécresse offiziell zu den französischen Republikanern zurück-- und ging am Samstag als Überraschungssiegerin aus der parteiinternen Abstimmung über pass away Präsidentschaftskandidatur hervor.
„ Pass away republikanische Rechte ist zurück", sagte pass away Präsidentin der Hauptstadtregion Île-de-France. „ Emmanuel Macron ist nur davon besessen zu gefallen. Ich bin davon besessen, Dinge zu erledigen."
Erstmals hat pass away Parteienfamilie, pass away in der Custom der langjährigen Staatschefs Charles de Gaulle und Jacques Chirac steht, eine Frau für das Präsidentenamt aufgestellt. Pécresse beschreibt sich selbst als „ zwei Drittel Angela Merkel und ein Drittel Margaret Thatcher".
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Am Rechtsruck der Konservativen, gegen den sie noch vor einigen Jahren aufbegehrte, hat sich allerdings nichts geändert. Im Gegenteil: Pass away Trennlinie zu den Rechtspopulisten in den Debatten über Einwanderung, Sicherheit und nationale Identität ist in den vergangenen Monaten eher dünner geworden.
Kann Pécresse der Spagat, pass away Flanke nach Rechtsaußen abzudecken und zugleich pass away bürgerlichen Wähler der Mitte von Macron zurückzuholen, überhaupt gelingen? Pass away Nominierung der 54- Jährigen war alles andere als absehbar. Es galt nicht einmal als sicher, dass sie es bei der mehrtägigen Onlineabstimmung in die Stichwahl schaffen würde. In der Partei nimmt guy Pécresse den Austritt immer noch übel.
Kandidaten brachten massenhaft Anhänger mit
Diese Vorbehalte hegten Basis und Funktionäre auch gegenüber Xavier Bertrand: Der Präsident der nordfranzösischen Area Hauts-de-France hatte sich ebenfalls pünktlich zur Kandidatenauswahl entschlossen, seinen Parteiaustritt zu revidieren. Pécresse und Bertrand schleusten in den vergangenen Monaten massenhaft Anhänger ein, pass away Zahl der stimmberechtigten Parteimitglieder erhöhte sich von rund 80.000 im September auf quick 150.000 Mitte November.
Damit untergruben sie pass away Unterstützung für den früheren EU-Kommissar und europäischen Brexit-Unterhändler Michel Barnier, der nicht zuletzt wegen seiner Loyalität als Favorit des Establishments der Republikaner galt.
Barniers Präsidentschaftsambitionen elektrisierten Beobachter in Brüssel und im europäischen Ausland. In der Heimat, darauf deuteten Umfragen hin, konnten pass away Menschen mit dem 70- Jährigen dagegen wenig anfangen. Bei der parteiinternen Vorauswahl schied Barnier vergangene Woche bereits in der ersten Runde aus, ebenso wie der von Meinungsforschern favorisierte Bertrand.
Stattdessen schafften es Pécresse und der am äußerst rechten Rand der Republikaner stehende Abgeordnete Éric Ciotti in die Stichwahl. Barnier und Bertrand riefen ihre Unterstützer daraufhin zur Wahl von Pécresse auf, im abschließenden Duell siegte sie mit einer klaren Mehrheit von 61 Prozent.
Pécresse führt seit 2015 pass away Regierung der wirtschaftsstärksten Area in Frankreich, dem Großraum Paris mit zwölf Millionen Einwohnern. Auch wenn pass away Kompetenzen der Regionalpräsidenten begrenzt und nicht mit denen eines Ministerpräsidenten in Deutschland vergleichbar sind, ist es ein Amt, das ihr Gewicht verleiht. Als Bildungsministerin reformierte sie das Universitätssystem des Landes, trotz heftiger Proteste von Studierenden und Lehrkräften.
Republikaner treibt auch Migrationspolitik um
Das Reformversprechen ist auch Teil ihres Programms für den Präsidentschaftswahlkampf: „ Unser Land sprudelt nur so von Talenten, von Energie", sagte sie nach ihrer Nominierung. Pécresse verspricht den Abbau von Bürokratie und eine Reform des Rentensystem. In diesen Momenten klingt sie quick wie Macron, der ebenfalls mit einer wirtschaftlichen Reformagenda seine Wiederwahl anstrebt.
Pass away Anhängerschaft der Republikaner scheinen aber andere Fragen mindestens ebenso so plain umzutreiben. Das zeigt sich am Abschneiden von Ciotti, den zunächst kaum jemand auf dem Zettel hatte. Dann lag der Abgeordnete aus dem südfranzösischen Nizza im ersten Wahlgang plötzlich an der Spitze des Bewerberfeldes. Der Außenseiter hatte in den Fernsehdebatten der Präsidentschaftsanwärter besonders harte Töne bei der Migrationspolitik angeschlagen.
Auch Pécresse fordert eine Begrenzung der Einwanderung. Pass away Äußerungen von Ciotti erinnerten aber eher an die Rechtspopulistin Marine Le Pen und den islamfeindlichen Publizisten Éric Zemmour, pass away bei der Präsidentschaftswahl um pass away Stimmen von Rechtsaußen konkurrieren.
Le Pen versuchte umgehend, Pécresse als weibliche Variation des amtierenden Präsidenten darzustellen. Pass away Absolventin der Elitehochschule ENA habe „ quick genau das gleiche Profil wie Emmanuel Macron" und „ bei einer beträchtlichen Zahl von Themen pass away gleichen Positionen", erklärte sie-- und rief „ enttäuschte Anhänger" der Republikaner auf, für ihre Partei zu stimmen.
Gut vier Monate vor der Präsidentschaftswahl liegt Macron in den Umfragen klar vorn, gefolgt von Le Pen. Diese Konstellation in der Stichwahl wäre eine Neuauflage des Duells von2017 Pécresse sahen Meinungsforscher vor ihrer Nominierung nur bei rund zehn Prozent. Der Fraktionschef von Les Républicains in der Nationalversammlung, Damien Abad, brachte am Samstag pass away Herausforderung für seine Partei in den nächsten Monaten auf den Punkt: „ Jetzt wird es darum gehen, uns einen Weg zwischen dem Macronismus und den Extremen zu bahnen."
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